RIVO2 – iPhonebedienung mit Tasten anstatt Gesten

Sie ist klein, handlich und mit ihren Tasten lässt sich das iPhone ohne Berührungsgesten vollumfänglich steuern. Ich konnte sie testen und hier ist mein Bericht:

Es gibt sie schon lange, die kleine Rivo-Tastatur. Doch seit der zweiten Generation verfügt sie nun auch über einen eigenen Lautsprecher, ein Mikrofon und einen Kopfhöreranschluss. Es ist somit möglich, das iPhone inklusive VoiceOver und Siri allein mit der Rivo-Tastatur zu steuern.

1. Ihr Aussehen

Mit 94 mm Länge und 52 mm Breite ist sie etwas länger als eine Kreditkarte. Und mit 12 mm Dicke ist sie etwas dünner als ein Milestone
Ihr Gewicht ist 55 g und die Betriebsdauer soll mit einer Akkuladung bis zu einer Woche reichen.
Auf der Vorderseite befindet sich das Tastenfeld. Es umfasst 20 Tasten (4 Reihen mit je 5 Tasten). Auf der oberen Schmalseite sind nochmals 3 kleine Tasten (analog dem Selector beim Milestone) angebracht.
Links und rechts vom Tastenfeld befinden sich kleine Öffnungen für Mikrofon und Lautsprecher und auf der unteren Schmalkante die Buchsen für das Ladekabel und den Kopfhörer. Und das wär’s dann schon.

2. Die verschiedenen Betriebsarten

Die Rivo-Tastatur kann für die Steuerung verschiedener Geräte eingesetzt werden; nebst dem iPhone, dem iPad und der Apple Watch auch für Geräte, die mit dem Betriebssystem Android und dem Screenreader Talkback betrieben werden. Es sind 6 Geräte parallel programmierbar. Meine Tests führte ich mit meinem iPhone durch. Die Verbindung mit dem iPhone über Bluetooth war problemlos und nach der ersten Koppelung erfolgt diese jeweils automatisch.
Je nach eingestelltem Modus kann die Tastatur für verschiedene Funktionen eingesetzt werden, so zum Entsperren des iPhones, zur Eingabe des Zahlencodes, zur Navigation auf dem Bildschirm, zum Öffnen und Schliessen der Apps, für die Umstellung des Rotors und schliesslich auch für die Eingabe von Text und Zahlen. Auch Siri und die Diktierfunktion können mit der Tastatur direkt genutzt werden.
Für die Texteingabe sind den Tasten Buchstaben zugeordnet, die durch einmaliges oder mehrmaliges Drücken ausgewählt werden können. Villeicht erinnern sich einige noch an diese Schreibweise aus der Zeit mit den alten Nokia-Handys.
Für die Wiedergabe von Audioquellen kann die Tastatur in den Plyermodus versetzt werden, so dass Play und Pause, vorwärts und rückwärts Springen, Spulen und Änderung der Lautstärke mit je einem Tastendruck ausgelöst werden können.
Wird der Telefonmodus aktiviert, verwandelt sich die Tastatur in einen Telefonapparat, so dass die Eingabe der Nummern, die Annahme und Beendigung eines Anrufs, die Eingabe der erforderlichen Ziffern bei Auswahlmenüs, der Wechsel zwischen zwei Anrufen oder die Stummschaltung des Mikrofons mit dem entsprechenden Tasten ausgeführt werden können.
Die Audiowiedergabe kann wahlweise auf dem iPhone oder auf der Rivo-Tastatur erfolgen. Gut wahrnehmbare Vibrationssignale ergänzen die Audioausgabe und die akustischen Signale.

3. Mein Fazit

Für Personen, die mit der Ausführung der Wisch- und Tippgesten auf dem iPhone Mühe haben, kann die Rivo-Tastatur eine geeignete Alternative sein. Mit der Nutzung eines Tastenblocks sind viele Menschen vom Tastentelefon her vertraut. Die einzelnen Tasten sind gut von einander unterscheidbar und der Tastendruck erfolgt mechanisch, das heisst, er ist deutlich wahrnehmbar. Insbesondere die Navigationsgesten sind einfach zu erlernen und erlauben eine zügige und sichere Navigation auf dem Bildschirm. Auch die Playerbedienung mit den Tasten ist beim Abhören von Audiobeiträgen sehr angenehm, kann man doch auf einfache Weise vorwärts und rückwärts spulen. Auch die Telefonfunktion bringt gewisse Vorteile. Leute, die sich gewohnt sind, Telefonnummern von Hand einzugeben, finden sich mit der Rivo-Tastatur bestimmt bald einmal zurecht.
Die Texteingabe mit dem teilweise mehrmaligen Drücken einer Taste für die Auswahl des gewünschten Buchstabens empfinde ich im Vergleich zu andern Eingabemethoden als etwas umständlich.
Als erfahrener iPhone-User ohne spezielle Probleme mit den Gesten bringt mir die Rivo-Tastatur jedoch keine so grossen Vorteile, dass sich der doch recht beachtliche Anschaffungspreis von je nach Bezugsquelle zwischen 300 und 450 Franken für meine Zwecke lohnen würde. Anders verhält es sich wie gesagt für Leute, die mit den Wisch- und Tippgesten Mühe haben. Doch auch in ihrem Fall empfehle ich ihnen vor dem Kauf einen sorgfältigen Test. Denn obwohl die einzelnen Tasten gut zu erfühlen sind, erfordert die Memorisierung ihrer Zuordnung zu den verschiedenen Funktionen doch einen nicht zu unterschätzenden Lernaufwand und ein gewisses Mass an Abstraktionsfähigkeit . Hinzuweisen ist auch noch darauf, dass ich im Internet nur eine englischsprachige Gebrauchsanleitung gefunden habe. Es existiert zwar auf der Apfelschule-Seite eine deutschsprachige Anleitung für die RiVO-Tastatur (der ersten Serie), doch einige Funktionen und Tastenkombinationen haben mit der Version 2 geändert.
Die Apfelschule ist zur Zeit daran zu prüfen, ob sie für interessierte Leute einen Rivo-Schnupper- und Einführungskurs organisieren soll. Falls du an einem solchen Kurs interessiert bist, so teile uns dies bitte via unser Kontaktformular mit.
Gekauf werden kann die RIVO-Tastatur direkt bei der Herstellerfirma Mobience in Südkorea mit einer Mail an Sales@rivo.me

Weitere Unterlagen

Anleitung für die RIVO-Tastatur Typ 1
Die RIVO-Tastatur – Eingabegerät für iPhone und Co.

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